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Adrian Stiel VfRG e.V.
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Oliver Frömmer rsnb e.V.
Oliver Frömmer (Leitung Fachberatung) hat sich nach einem langen und ausführlichen Gespräch entschieden, seinen erlernten Beruf „an den Nagel zu hängen“. Er akquiriert seit Mitte 2011 neue Partner für den rsnb und ist auch für deren fachliche Betreuung und das Qualitätsmanagement verantwortlich.
VfRG e.V. Was benötige ich für Voraussetzungen, um Rehasport anbieten zu können?
Oliver Frömmer Wir gehen mal davon aus, dass es den meisten viel zu aufwendig ist, einen eigenen Verein zu gründen und zu verwalten. Dann benötigen Sie nur einen externen Verein bzw. Rehasportanbieter, einen Kursraum der idealerweise mindestens 70 qm aufweist und einen Rehasport Übungsleiter Stufe B, vorzugsweise für das Profil Orthopädie.
VfRG e.V. Aber warum gibt es dann noch immer unzählige Einrichtungen, die keinen Rehasport anbieten?
Adrian Stiel Nun ja, an dem Kursraum scheitert es in den seltensten Fällen. Zumal ein kleinerer Raum lediglich zur Folge hat, dass weniger Personen teilnehmen können. Das größere Problem ist der Mitarbeiter mit der geforderten Qualifikation. Im Regelfall befindet sich kein solcher Mitarbeiter im Team. Die Lösung wäre einen extern zu suchen oder einen eigenen Mitarbeiter zur Ausbildung zu schicken
VfRG e.V. Unterstützen Sie denn die Einrichtungen, wenn es um die Qualifikation geht?
Oliver Frömmer Ja, natürlich. Wir sind ihnen behilflich bei der Suche nach passenden Ausbildungsterminen.
VfRG e.V. Wie lange dauert es im Schnitt bis eine Einrichtung loslegen kann?
Oliver Frömmer Das hängt von vielen Faktoren ab, die wir als Anbieter leider nicht immer beeinflussen können, wie z.B. ob schon ein Übungsleiter vorhanden ist. Trotz allem sollte ein Zeitraum von ca. 3 Monaten eingeplant werden, der sich aber von Bundesland zu Bundesland verkürzen oder verlängern kann.
VfRG e.V. Warum?
Adrian Stiel Die Behinderten-Sportverbände sind in den einzelnen Bundesländern personell sehr unterschiedlich besetzt. Das macht den zeitlichen Unterschied bei der Zertifizierung der Einrichtung bzw. ihrer gemeldeten Gruppen aus."
VfRG e.V. Was ist Ihr Part bei der Vorbereitung?
Oliver Frömmer „Wir erstellen für jede Einrichtung eine To-Do-Liste, die wir dann gemeinsam mit dem Verantwortlichen bzw. dem Inhaber besprechen. Wir versuchen möglichst viele Informationen von unserem zukünftigen Partner einzuholen, um das Rehasport-Konzept passgenau in die bestehende Einrichtung einzufügen.
VfRG e.V. Gibt es für die Installation des Rehasports keine Standards? Wie aufwendig ist die Bearbeitung der To-Do-Liste für den Partner?
Oliver Frömmer Natürlich gibt es Standards, die eingehalten werden müssen. Unser Ziel ist es aber, das Konzept auf die Gegebenheiten und Bedürfnisse der jeweiligen Einrichtung so anzupassen, dass im Nachgang für beide Seiten die größtmögliche Rendite herausspringt. Die Bearbeitung der To-Do-Liste ist für uns schon recht aufwendig, unser Partner liefert nur die entsprechenden Informationen und Unterlagen – das kostet ihn maximal zwei Stunden
VfRG e.V. Wenn die To-Do Liste komplett bearbeitet ist, wie geht es dann weiter?
Adrian Stiel Wir führen dann ein Inhousecoaching durch. Das gesamte Team wird unter anderem zu den Themen Verkauf, Ärztenetzwerk und Administration umfassend geschult. Wenn wir dann die Einrichtung verlassen ist das Team topfit und kann sofort starten
VfRG e.V. Und dann sind die Trainingsstätten auf sich allein gestellt?q
Adrian Stiel Nein, regelmäßiger Kontakt und Support sind das A und O für erfolgreichen Rehasport. Deshalb führen wir regelmäßig Netzwerktreffen durch und schulen auch in allen relevanten Bereichen."
VfRG e.V. Wie sieht denn nach der „Einrichtung“ der Trainingsstätte Ihre Dienstleistung aus?
Adrian Stiel Wir gestalten den Rehasport einfach! Wir „entbürokratisieren“ ihn für unsere Partner indem wir ihn papierlos und volldigitalisiert umsetzen. Bei der Unterschriftsleistung, der Verwaltung und der Abrechnung. Gleichzeitig übernehmen wir alle anfallenden administrativen Arbeiten, wie z. B. Anmeldung von Gruppenangeboten und Übungsleiterlizenzen bei den Verbänden.
VfRG e.V. Wie schaffen Sie es, wie Sie es so schön formuliert haben, die größtmögliche Rendite für beide Seiten zu erwirtschaften?
Oliver Frömmer Wir machen den Rehasport profitabel! Indem wir unser ausgeklügeltes Beitragssystem individuell auf die Bedürfnisse und Gegebenheiten unserer Partner anpassen. Damit sind enorme Zusatzeinnahmen und ein zukünftiges Mitgliederwachstum vorprogrammiert! Unsere Partner können sich aufgrund unserer allumfassenden Dienstleistung auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und müssen nicht zusätzlich Zeit und Personal für Verwaltungstätigkeiten investieren.
VfRG e.V. Ist dieses Konzept sicher?
Adrian Stiel Ja, weil wir einen der besten Vereinssteuerrecht-Experten in unserem Team haben und eine geschickte Risikostreuung einsetzen. Natürlich überprüfen wir auch unsere Partner regelmäßig, ob sie sich an die Richtlinien und Vorgaben des Verbandes und des Vereins halten!
VfRG e.V. Was hat es mit den zwei Vereinen auf sich?
Oliver Frömmer Der VfRG e. V. ist in den alten Bundesländern tätig und der rsnb e.V. in den neuen Bundesländern – mit identischem Konzept und Leistungsportfolio."
VfRG e.V. Haben Sie noch Kapazitäten für neue Trainingsstätten?
Adrian Stiel „Auf jeden Fall! Die Stärke der Teams und die technischen Voraussetzungen werden dem Wachstum jederzeit angepasst."
Oliver Frömmer Daher freuen wir uns über jede neue Trainingsstätte, die sich entscheidet mit uns zu arbeiten."
VfRG e.V. Vielen Dank für das Interview